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SkF – Modellprojekt „Second Stage“ startet in Koblenz


Weitere Betreuung und Hilfe für Frauen und Kinder nach dem Frauenhausaufenthalt gesichert Koblenz. Frauen, die vorübergehend Schutz im Frauenhaus Koblenz gefunden haben, soll der Übergang in ein selbständiges Leben erleichtert werden.

Durch Projektgelder des Landes hat der SkF Koblenz e.V. (Sozialdienst katholischer Frauen) Wohnraum in Koblenz angemietet und Personalstunden geschaffen, um Frauen, die Gewalt in engen sozialen Beziehungen erlebt haben, auch in der herausfordernden Zeit nach dem Frauenhausaufenthalt gezielt zu begleiten und zu unterstützen.

Das vom Land Rheinland-Pfalz geförderte Projekt „Second Stage“ startet in Koblenz in die praktische Erprobungsphase. Davon konnten sich auch Sarah Rahe und Stephanie Jost vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz persönlich überzeugen. „Wir freuen uns sehr, dass wir hier in Koblenz den Zuschlag des Landes Rheinland-Pfalz bekommen haben“, so SkF Geschäftsführerin Stefanie Coopmeiners. „Es war nicht einfach passenden Wohnraum zu finden. Daher sind wir glücklich, jetzt mit dem Projekt zu starten, um Frauen mit ihren Kindern passende Hilfen anbieten zu können“, ergänzt Katja Maur – welche die Projektleitung übernimmt.
Der Auszug aus dem geschützten Frauenhaus ist oft ein schwerer Schritt für Frauen, die Gewalt erlebt haben. Gleichzeitig können knapper Wohnraum und fehlende Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu Schwierigkeiten und zu einer Rückkehr in alte oder neue Gewaltbeziehungen führen. Und damit zum nächsten Frauenhausaufenthalt. Daher hat das Land Rheinland-Pfalz im Jahr 2022 das Projekt Second Stage ins Leben gerufen. Als Pilotstandort wurde neben Trier, das Frauenhaus Koblenz ausgewählt. In 2023 folgen mit Frankenthal und Landau zwei weitere Standorte in Rheinland-Pfalz.

„Als Frauenfachverband und Träger des Frauenhauses, Beratungsladens sowie der Interventionsstelle für Frauen und Kinder sind wir fachlich sehr gut aufgestellt. Das neue Projekt ergänzt sinnvoll unser bestehendes Gewaltschutzportfolio“, sagt die SkF Vorsitzende Petra Assenmacher. Second Stage bedeutet so viel wie zweite Stufe und soll Frauen gezielt bei diesem zweiten Schritt – Übergang Frauenhaus in die Selbständigkeit – begleiten.

Aufgabe von Second Stage ist es, Frauen und deren Kinder durch ambulante aufsuchende Arbeit zielgerichtet zu begleiten und bei ihren Anliegen (z.B. Job-/Wohnungssuche, Behördenangelegenheiten, Erziehungsfragen) zu unterstützen. Ein erheblicher Anteil der Begleitung fällt auf die psychosoziale Beratung und langfristige Stabilisierung. Ziel des Projektes ist es, die Frauen durch diese intensive Betreuung zu befähigen, selbstbestimmt und in Zukunft gewaltfrei zu leben.

Ebenso soll Second Stage dazu beitragen, die sehr lange Verweildauer der Bewohnenden in den Frauenhäusern zu reduzieren, um wieder schneller Platz für Frauen in akuten Krisensituationen zu schaffen.